Heidelbeere

  • Lateinischer Name:
    Vaccinium myrtillus

  • Familie:
    Heidekrautgewächse (Ericaceae)

  • Gattung:
    Heidelbeeren (Vaccinium)

  • Art:
    Heidelbeere

  • Vorkommen:
    Eurasien

Die Heidelbeere, die wegen ihrer blauen Farbe auch als Blaubeere bezeichnet wird, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Sie zeichnet sich durch dunkles Fruchtfleisch aus, welches eine allgemein stark färbende Wirkung hat. Verwechselt wird sie oft mit der amerikanischen Heidelbeere. Diese hat helles Fruchtfleisch und färbt daher den Mundraum nicht blau.

Die Heidelbeere ist eine immergrüne Pflanze und strauchig im Wuchs. Sie wird bis zu 60 cm hoch und kann 30 Jahre alt werden. Die Blüten sind weiss und die Pflanze blüht von Mai bis Juni. Im August und September reifen die Früchte und sind für Mensch und Tier geniessbar und gesund.

Als Arzneidroge kommen die reifen, getrockneten Beeren ebenfalls zur Anwendung. Von den Blättern wird jedoch abgeraten, da diese Vergiftungssymptome auslösen können.

Heidelbeeren kommen in verschiedenen Gebieten Eurasiens vor. Von der Ebene bis ins Gebirge sind sie bis in eine Höhenlage von 2200 Metern verbreitet. Sie sind insbesondere in Laub- und Nadelwäldern aber auch in Moor- und Bergheiden auffindbar.

Die Heidelbeere hat viele wertvolle Inhaltsstoffe. Nebst einer Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen beinhalten die Heidelbeeren vor allem Catechingerbstoffe, Proanthocyanidine (PCA), Anthocyanidine, Flavonoide, Fruchtsäuren, Pektine und Invertzucker.

Die Proanthocyanidine sind farblose, antibakterielle Bitterstoffe, welche zu den Flavonoiden gehören. Oft trifft man sie auch unter der Bezeichnung OPC (Oligomere Proanthocyanidine) an.
Dies sind Makromoleküle, welche aus Untereinheiten der Proanthocyanidine aufgebaut sind.
Durch ihre gute Bioverfügbarkeit werden sie vom Körper sehr gut aufgenommen.

Die Anthocyanidine bilden den intensiv färbenden blauvioletten Farbstoff der Heidelbeeren. Auch sie gehören zu der Gruppe der Flavonoide und weisen eine starke antioxidative Wirkung auf.

• Die in der Heidelbeere enthaltenen Catechingerbstoffe haben eine adstringierende, (= zusammenziehende) Wirkung. Das heisst, sie wirken abdichtend auf Haut und Schleimhäute.

• Den Proanthocyanidinen weist man eine entzündungshemmende und aber vor allem eine antioxidative Wirkung zu. Die im Körper durch oxidativen Stress gebildeten freien Radikale werden eliminiert und der Körper wird vor neu entstehenden Radikalen geschützt.

• Die Anthocyanidine wirken stark antioxidativ. Sie binden freie Radikale und schützen so den Körper vor oxidativem Stress. Oxidativer Stress entsteht vor allem durch ungesunde, unausgewogene Ernährung, Stress, zu wenig Schlaf, Genussmittel wie Alkohol und Rauchen, zu viel Sport und auch eine allgemeine Überbelastung.

Durch die intensive antioxidative Wirkung der Heidelbeeren werden die Blutgefässwände im Bereich der Augen vor freien Radikalen geschützt und somit die Spannkraft der Augenmuskulatur stabilisiert. Die Sehkraft wird verbessert und einer Lichtempfindlichkeit entgegengewirkt. Auch die in den Heidelbeeren enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe tragen positiv dazu bei.

Heidelbeerpräparate können allgemein zur Stärkung und Stabilisierung der Blutgefässe eingenommen werden. So wirken sie weitend auf die Arterien und verhindern die Entstehung von Plaques in den Blutgefässen.

Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet der Heidelbeere ist die Behandlung von Durchfallerkrankungen. Durch die adstringierende Wirkung der Gerbstoffe werden die Schleimhäute im Magen-Darm-Bereich abgedichtet. Der Einstrom von Wasser in den Darm wird unterbrochen und der Stuhl dickt auf natürliche Weise wieder ein.