Mönchspfeffer

  • Lateinischer Name:
    Vitex agnus-castus

  • Familie:
    Lippenblütler (Lamiaceae)

  • Gattung:
    Vitex

  • Art:
    Mönchspfeffer

  • Vorkommen:
    Mittelmeer, Westasien

Der Mönchspfeffer beschreibt ein Eisenkrautgewächse der Gattung Vitex.
In der Wissenschaft ist die Pflanze unter dem Namen Vitex agnus-castus bekannt, während sie daran anlehnend im deutschen Volksmund gelegentlich und historisch auch als Keuschbaum oder Keuschlamm bezeichnet wird.

Die Pflanze wächst als Strauch und kann über 4 Meter hoch werden. Der Stängel des Strauchs ist vierkantig, während die Blüten aus kleinen Ständen bestehen und blau, rosa, violett oder weiss sein können. Die Blätter des Mönchspfeffers sind handförmig geteilt und ähneln optisch den Hanfblättern, weshalb es nicht selten zu Verwechslungen kommt. Die Frucht der Pflanze ist eine dunkle, kleine Steinfrucht, die optisch an Pfeffer erinnert, was die offizielle Bezeichnung erklärt.
Der Mönchspfeffer erlebt seine Blütezeit jährlich von Ende Juni bis Anfang September.

Als Arzneidroge finden besonders die reifen und getrockneten Früchte Verwendung. Diese werden normalerweise zu einem standardisierten Trockenextrakt verarbeitet, wobei das Auszugsmittel meistens Ethanol ist.
Die Verwendung der Blätter oder auch anderen Pflanzenteilen sind nicht üblich.

Der Mönchspfeffer ist vor allem in küstennahen Regionen des Mittelmeers zu finden, kommt aber auch in Teilen Westasiens vor.

In der Mönchspfefferfrucht findet man verschiedene ätherischen Öle, welche hauptsächlich aus sekundärpflanzenstofflichen Terpenen bestehen.
Ein weiterer wichtiger Inhaltsstoff sind die Iridoidglykoside wie zum Beispiel Aucubin und Agnusid. Auch sogenannte Diterpene, zu denen unter anderem Phytan und das zu den A-Vitaminen zählende Retinal gehört, reichern sich in den Früchten an.
Der Mönchspfeffer beinhaltet zudem mit verschiedenen Gerbstoffen und Flavonoiden noch einige andere sekundären Pflanzenstoffe. Auch Linolsäure, Ölsäure und Triglyceride findet man in der Mönchspfefferfrucht.

• Die verschiedenen Inhaltsstoffe des Mönchspfeffers bzw. seiner Frucht weisen verschiedene positive Wirkungen auf. Den Iridoidglykosiden werden stärkende Eigenschaften zugeschrieben.

• Die Diterpene in der Mönchspfefferfrucht regulieren den Prolaktinspiegel im Körper.
Bei Prolaktin handelt es sich um ein Hormon, welches bei Frauen für das Wachstum der Brustdrüse während der Schwangerschaft sowie für die Milchbildung während der Stillzeit verantwortlich ist.

• Die Flavonoide entfachen eine antioxidative Wirkung und reduzieren somit oxidativen Stress im menschlichen Organismus.

Der Mönchspfeffer wird bereits seit tausenden von Jahren als Heilpflanze verwendet. Das Anwendungsgebiet der Mönchspfefferfrucht als Arzneimittel bezieht sich aus heutiger Sicht allerdings in erster Linie auf die Frauenmedizin.

Durch die hormonregulierende Wirkung werden die Mönchspfefferfrüchte zur Behandlung von Menstruationsbeschwerden (PMS) eingesetzt. Sie können Zyklusstörungen regulieren, zu starke Blutungen mässigen und krampfartige Beschwerden lindern.

Bei reiferen Frauen in den Wechseljahren können Mönchspfefferpräparate genauso effektiv eingesetzt werden. Auch da werden durch die Zyklusregulation diverse Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder auch übermässiges Schwitzen gemindert.

Der Mönchspfeffer wird ebenfalls sehr positiv bei Frauen mit Kinderwunsch eingesetzt. Für die Heranreifung der Eizelle und zum Einschätzen des Eisprunges, ist ein regelmässiger Zyklus Voraussetzung.