Nachtkerze

  • Lateinischer Name:
    Oenothera biennis

  • Familie:
    Nachtkerzengewächse (Onagraceae)

  • Gattung:
    Nachtkerze (Oenothera)

  • Art:
    Gemeine Nachtkerze

  • Vorkommen:
    Europa

Die Gemeine Nachtkerze, auch bekannt als Abendblume und Nachtstern, ist eine Pflanzenart innerhalb der Nachtkerzen. Ihren Namen verdankt sie ihren Blüten, welche sich erst in der Abenddämmerung öffnen und sich bei Sonnenlicht (an bewölkten Tagen auch zur Mittagszeit) wieder schliessen.

Die Nachtkerze ist eine krautige, zweijährige Pflanze, mit einer Blütezeit zwischen Juni und Anfang Oktober. In dieser Zeit entwickelt sie ihre charakteristischen leuchtend gelben Blüten. Je nach Wuchsbedingungen erreicht sie eine Höhe zwischen 100 und 200 cm und eine Breite von maximal 80 cm.

Nach der Blütephase entwickelt die Nachtkerze kleine Schoten, die mit 200 bis 300 winzigen Samen gefüllt sind. Durch eine schonende Kaltpressung dieser Samen entsteht das wertvolle Nachtkerzenöl, welches als Arzneidroge eingesetzt wird.

1620 als Zierpflanze von Nordamerika nach Europa eingeführt ist die Nachtkerze seitdem weitläufig in Europa verbreitet. Bereits seit dem 18. und 19. Jahrhundert ist sie ein fester Bestandteil vieler Bauerngärten. Man findet sie aber auch an Strassenrändern, Böschungen und Bahndämmen.

Die wichtigen Inhaltsstoffe der Nachtkerze befinden sich in den Samen. Das dort reichlich enthaltene Öl besteht bis zu 76 % aus mehrfach ungesättigter Linolsäure und 8 – 12 % aus Gamma-Linolsäure. Beide zählt man zu den mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren.

Zu den weiteren Inhaltsstoffen gehören einfach ungesättigte Ölsäuren, gesättigte Fettsäuren sowie Aminosäuren, Vitamin E und Mineralstoffe.

• Die grossen Mengen an mehrfach ungesättigten Linolsäuren werden im Körper in die Gamma-Linolensäure umgewandelt.

• Die Gamma-Linolensäure (GLA) ist für die menschliche Gesundheit unerlässlich. Sie gehört zu den essentiellen Fettsäuren und kann vom Körper nicht selbst produziert werden. Sie muss deshalb über die Nahrung oder mit Nachtkerzenölpräparaten zugeführt werden.
Die Gamma-Linolensäure wird im Körper über mehrere Zwischenschritte in Prostaglandin E1 umgewandelt, welches eine entzündungshemmende Wirkung hat.

Das häufigste Einsatzgebiet von Nachtkerzenöl ist die Behandlung von trockener oder gereizter Haut oder Schleimhäute.
Die Haut, bzw. die Schleimhaut wird mit essentiellen Nährstoffen und gesunden Fetten versorgt und ist so vor Feuchtigkeitsverlust geschützt. Zudem wird die Haut beruhigt und Entzündungen werden reduziert.

Die Nachtkerze kann somit bei verschieden Hautbeschwerden, welche sich mit Trockenheit, Rötungen oder auch Juckreiz zeigen, lindernd wirken. Sie findet Anwendung bei Hautkrankheiten wie Psoriasis und Neurodermitis, aber auch bei atopischen Hautausschlägen und Ekzemen sowie trockener und juckender Haut.
Auch zur Behandlung von unreiner Haut und Akne können Nachtkerzenölpräparate als Unterstützung eingenommen werden.

Darüber hinaus ist das Nachtkerzenöl dafür bekannt, die Haut aufzuhellen und Hyperpigmentierung oder dunkle Flecken zu reduzieren. Es fördert einen gesunden, reinen und verjüngenden Teint der Haut und reduziert das Auftreten von Narben.

Die Behandlung von hormonell bedingter Scheidentrockenheit mit Nachtkerzenöl zeigt sich als sehr schonend und effektiv. Der Feuchtigkeitsverlust der Schleimhaut wird vermindert und daraus entstehenden Reizungen effektiv entgegengewirkt.

Durch die entzündungshemmende Wirkung findet die Nachtkerze auch Gebrauch bei rheumatischen Beschwerden, Osteoporose und Multipler Sklerose.