Weinlaub

  • Lateinischer Name:
    Vitis vinifera

  • Familie:
    Weinrebengewächse (Vitaceae)

  • Gattung:
    Weinreben (Vitis)

  • Art:
    Edle Weinrebe (Vitis vinifera)

  • Vorkommen:
    Mittel- und Südeuropa, Australien, Südafrika

Das Weinlaub ist auch unter dem Namen Weinrebenblätter bekannt. Damit sind die Laubblätter der Edlen Weinrebe gemeint. Die Trauben der Weinrebe werden je nach Sorte zu Rot- und Weisswein oder zu Traubensaft verarbeitet, oder sie werden als Frucht genossen. Die Kerne der Trauben haben einen sehr hohen OPC-Gehalt (Oligomere Proanthocyanidine) und werden deswegen zu Traubenkernextrakt oder zu Traubenkernöl verarbeitet.

Die Weinrebe ist ein Lianen-Gewächs, welches eine Wuchshöhe zwischen 2 und 10 Metern erreichen kann. Der mehrjährige Stamm der Weinrebe ist hölzern und bildet die Triebe aus. An den Trieben wachsen die rundlich, herzförmigen Blätter. Diese haben eine filzig behaarte Unterseite und färben sich im Herbst tiefrot. Die gelbgrünen Blüten sind sehr unscheinbar und blühen von Mai bis Juni. In den Beeren wird der Zucker gespeichert, welche die Weinrebe anhand der Photosynthese produzieren kann. Im Herbst, dann wenn die Reifephase ist, entwickeln sich in den Beeren die sortentypischen Aroma- und Farbstoffe.

Als Arzneidroge kommt das getrocknete rote Weinlaub zum Einsatz. Also nichts anderes, als die im Herbst rötlich verfärbten Blätter. Aus ihnen werden Trockenextrakte hergestellt, welche dann für die innerliche und auch äusserliche Anwendung weiterverarbeitet werden. Als Auszugsmittel wird üblicherweise Wasser verwendet.

Die Weinrebe ist in Mittel- und Südeuropa, Australien und Südafrika heimisch. Dort wächst sie zerstreut in Auwäldern der Ebene und im Hügelland. Die Böden sollten eher trocken und nur mässig feucht sein.

Das Weinlaub ist reich an sekundären Pflanzenstoffe wie Flavonoiden, Polyphenolen und Anthocyanglukoside, sowie an Gerb- und Mineralstoffen.
Zu den Flavonoiden gehören die beiden Substanzen Quercitrin sowie das Rutin. Den Gerbstoffen werden die Gallocatechine, die Wein- und Apfelsäure zugeteilt.

In der Weinrebe befinden sich noch weitere Inhaltsstoffe, welche als Arzneidroge jedoch nicht von Bedeutung sind.

• Forscher gehen davon aus, dass die Hauptwirkung des Weinlaubs durch die Flavonoide zustande kommt. Flavonoide weisen eine entzündungshemmende Wirkung auf. Zudem sollen sie die Gefässwände abdichten und so verhindern, dass Wasser ins Gewebe eindringt.

• Polyphenole sind sogenannte aromatische Verbindungen, welche zusammen mit den Flavonoiden die Bildung entzündungsfördernder Botenstoffe minimieren.

• Mit einer intensiv antioxidativen Wirkung schützen die Anthocyanglukoside die Gefässwände. Sie sind im Herbst für die rote Verfärbung des Weinlaubs verantwortlich.

• Die Gerbstoffe haben eine adstringierende Wirkung; sie dichten die Gewebsoberfläche ab, damit weniger Flüssigkeit ins Gewebe gelangen kann.

Weinlaubpräparate finden ihren Nutzen in der Behandlung von Beschwerden bei Erkrankungen der Beinvenen. Durch einen behinderten Blutrückfluss ist die Funktion der Venen gestört, was meist zu einer Venenschwäche führt. Bedeutend sind hier die Venenklappen, welche durch die Ausweitung der Venen nicht mehr schliessen und somit den Blutrückfluss nicht mehr optimal ausführen können. Aus medizinischer Sicht wird dies als Veneninsuffizienz bezeichnet.

Anzeichen für eine Venenschwäche sind:

  • Müde, schwere Beine
  • Wasseransammlungen (Ödeme)
  • Besenreiser
  • Krampfadern
  • Trockene, schuppige oder juckende Hautstellen an den Beinen oder sogar offene Hautstellen

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für eine Venenschwäche. Aufgrund des Aufbaus des Bindegewebes sind Frauen häufiger von Venenproblemen betroffen als Männer.
Bei auftretenden Beschwerden und Symptomen kann beim Arzt ein Venenfunktionstest, bzw. eine Venenmessung durchgeführt werden.

Das Weinlaub unterstützt die venöse Durchblutung, indem es die Gefässwände schützt, diese abdichtet und Entzündungen in den Gefässen entgegenwirkt. Die innerliche und äusserliche Behandlung sollte über einen längeren Zeitraum erfolgen um einen spürbaren Effekt zu erzielen.