Borretsch

  • Lateinischer Name:
    Borago officinalis

  • Familie:
    Raublattgewächse (Boraginaceae)

  • Gattung:
    Borretsch (Borago)

  • Art:
    Borretsch

  • Vorkommen:
    Europa, Nordamerika

Der Name Borretsch, auch Boretsch geschrieben, wird vom lateinischen Wort «borra» abgeleitet, was «Gewebe aus rauer Wolle» bedeutet und aufgrund der behaarten Stängel und Blätter zustande kommt.
Der Borretsch findet als Heilpflanze, aber auch als Gewürzpflanze Verwendung.

Der Borretsch ist eine einjährige Pflanze. Sie ist sehr krautig im Wachstum und kann eine Höhe von 50 bis 90 cm erreichen. Der Stängel und auch die Blätter sind borstig behaart. Die Laubblätter haben einen charakteristischen Gurkengeschmack, weshalb der Borretsch auch als Gurken- oder Kukumberkraut bezeichnet wird. Sie sind lanzettlich bis eiförmig und können eine Länge von 10 bis 15 cm erreichen.
Von Mai bis September bildet der Borretsch strahlend blaue bis violette Blüten, welche sternförmig aussehen. Nachdem die Blüten bestäubt sind, entstehen die typischen Früchte, welche die schwarzen, bis zu 6 mm grossen Samen enthalten.

Als Arzneidroge finden die Borretschblüten, das Borretschkraut sowie auch die Borretschsamen Verwendung. Die Blüten und auch das Kraut sind in der Volksmedizin zum Teil negativ im Gespräch, da gewisse unerwünschte Wirkungen noch nicht genau erforscht sind.
Anders sieht es aber beim hochwertigen Öl der Borretschsamen aus. Das Öl des Borretschs, wird sehr schonend durch Kaltpressung aus den Samen der Pflanze gewonnen.
Als Nahrungsergänzung findet man das Borretschöl meistens abgefüllt in Kapseln.

Ursprünglich kommt der Borretsch aus dem Mittelmeergebiet. Mittlerweile ist die Pflanze in fast ganz Europa und auch in Nordamerika kultiviert.
Am besten wächst der Borretsch an sonnigen und windgeschützten Standorten. Der Boden sollte feucht, locker und nicht zu kalkhaltig sein.

Borretschöl ist wie Nachtkerzenöl besonders reich an Linol- und auch Gamma-Linolensäure. Beide zählt man zu den mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäuren.

Nebst weiteren Fettsäuren enthält das Borretschöl Schleimstoffe, Gerbstoffe, Harz, Kieselsäure sowie ätherisches Öl.

Im Samen, und somit auch im Öl, sind die sogenannten Pyrrolizidinalkaloide nicht enthalten. Pyrrolizidinalkaloiden sagt man leberschädigende Wirkungen zu. In den Blüten und auch im Kraut sind diese enthalten, weshalb von einem regelmässigen Konsum abgeraten wird und auch die Verwendung als Arzneidroge sehr umstritten ist.

• Die grossen Mengen an mehrfach ungesättigten Linolsäuren werden im Körper in die Gamma-Linolensäure umgewandelt.

• Die Gamma-Linolensäure (GLA) ist für die menschliche Gesundheit unerlässlich. Sie gehört zu den essentiellen Fettsäuren und kann vom Körper nicht selbst produziert werden. Sie muss deshalb zwingend über die Nahrung oder über Borretschölpräparate zugeführt werden.
Die Gamma-Linolensäure wird im Körper über mehrere Zwischenschritte in Prostaglandin E1 umgewandelt, welches eine entzündungshemmende Wirkung hat.

• Dem Borretschöl werden zudem juckreizstillende und auch immunstimulierende Wirkungen zugeschrieben.

Das häufigste Einsatzgebiet von Borretschöl ist die Behandlung von trockener und gereizter Haut.
Die Haut wird mit essentiellen Nährstoffen und gesunden Fetten versorgt und ist so vor Feuchtigkeitsverlust geschützt. Zudem wird die Haut beruhigt und Entzündungen werden reduziert.

Das Borretschöl kann somit bei verschiedenen Hautbeschwerden, welche sich mit Trockenheit, Rötungen oder auch Juckreiz zeigen, lindernd wirken. Es findet Anwendung bei Hautkrankheiten wie Psoriasis und Neurodermitis, bei atopischen Hautausschlägen und Ekzemen sowie trockener und juckender Haut.

In der Kosmetik wird das Borretschöl oft in pflegende Körpercremes eingearbeitet, um die Haut auch von aussen intensiv zu unterstützen.

Ebenso findet der Borretsch als Gewürzpflanze in der Küche Verwendung.